Große Dach-Solaranlagen gemeinsam selbst bauen

Gemeinsam richtig viel Erneuerbare Energie produzieren – und selbst bei der Installation teilhaben? Wir zeigen, dass das geht. Wir ermöglichen Euch, Eure Photovoltaikanlage selbst zu bauen!

Energiewende

Beim gemeinschaftlichen Solarbau werden Laien bei der Montage der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach von uns Profis angeleitet. Das Modell kommt aus der Schweiz, ist aber mittlerweile auch in Deutschland angekommen.

Wie funktioniert das?

Erstaunlich viel einer Solaranlage lässt sich nämlich problemlos ohne spezielle Vorkenntnisse installieren – natürlich mit fachkundiger Unterstützung und anschließender Abnahme durch eine*n Handwerksmeister*in. Und nach wenigen Tagen auf dem Dach seid Ihr schon halbe Solarexpert*innen! Mit uns bekommt Ihr von Planung und sozial-ökologischer Materialbeschaffung über Baustelleneinrichtung und Bauleitung bis hin zur Inbetriebnahme alles aus einer Hand!

Ihr:

  • Montage der Unterkonstruktion
  • Montage der PV-Module
  • (Spannungsfreies) Verlegen von Leitungen
  • ggf. Logistik
Zwei Hände schlagen vor einem Werkzeugset ein - Symbol der Selbstbaugemeinschaft

Wir:

  • Planung & Materialbeschaffung
  • Baustelleneinrichtung
  • Anleitung & Sicherheit
  • Elektroarbeiten & Inbetriebnahme

…zusammen schaffen wir das!

Für wen ist der Gemeinschaftliche Solarbau?

Wir wollen einen bestärkenden Lernraum für alle Mitbauer*innen zu schaffen, egal ob in der Schulgemeinschaft, bei der sozialen Einrichtung oder auch in der Wohnungseigentümer*innengemeinschaft. Ihr seid schon ein Team und wir versorgen euch mit dem nötigen Wissen, um eine spannende Baustellen-Zeit zu verbringen, in der sich für alle die richtige Aufgabe findet. Wichtig dabei ist, dass der Solarbau sicher & versichert abläuft – wir sorgen mit unserer Erfahrung, aber auch mit entsprechenden Versicherungen und Vorkehrungen vor Ort für die Arbeitssicherheit.

Warum Gemeinschaftlicher Solarbau?

Die Energiewende in die eigenen Hände zu nehmen, dafür gibt es viele Gründe. Zum einen verlangsamt der Fachkräftemangel aktuell viele PV-Installationen – wer selbst Hand mitanlegt, kommt schneller zum Ziel. Gleichzeitig wollen wir langfristig mehr Menschen, ob Jung oder Alt, für das Klimahandwerk begeistern, denn wir haben ja noch viel Arbeit vor uns, bis Deutschland klimaneutral ist. Für uns ist der Gemeinschaftliche Solarbau auch ein Stück Energiedemokratie – Ihr als Mitbauer*innen lernt die Funktionsweise kennen und könnt als Multplikator*innen andere Menschen für die Solarwende begeistern!

Nicht in Kassel aber trotzdem Lust auf Selbstbau? Auf selbstbau.solar findest du eine bundesweite Übersicht mit Solarselbstbau-Gruppen.

Gute Beispiele

kWp installierte Solarleistung
0
Mitbauer*innen
0

Kulturzentrum Sandershaus: 44 kWp

Eine Solarbaustelle aus der Luft: Das Sandershaus betreibt dank vieler Helfer*innen eine 44 kWp Solaranlage! Ausführlicher Bericht hier.

Kinder- und Jugendcircus Rambazotti: 30 kWp

Im Rahmen des SolarCamps 2023 haben wir mit Jugendlichen recyclete Module auf dem Dach des Circus installiert.  Ausführlicher Bericht hier.

Stimmen von Selbstbauer*innen

Großartiges Gefühl, nach 4 Tagen intensiver Arbeit eine eigene PV-Anlage auf dem Dach zu haben!
Vielen, vielen Dank an alle SoLocal-Expert*innen und alle, die mitgeholfen haben!!!

Holger
Hausbesitzer

Unsere Aufgabe ist es die Welt mindestens so hinterlassen, wie wir sie bekommen habe. Meine ehrenamtliche Unterstützung beim Selbstbau schenkt mir Sinn für meinen Alltag.

Ahmad Rabi
Mitbauer, Bauingenieur in dualer Ausbildung

Unsere Anlage läuft super und es macht total Spaß, zu beobachten, wie viel sie produziert und unsere Stromnutzung darauf anzupassen!

Lea
Selbstbau auf ihrem sanierten Dach

Das Team

Anne von SoLocal Energy

Anne ist PV-Planerin und hat den Hut auf für die Inbetriebnahme der PV-Anlagen – so sorgt sie dafür, dass unten im Keller und oben auf dem Dach alles glatt läuft!

Du kannst sie direkt erreichen unter:
anne.wiehr@solocal-energy.de
0561 4739169-5

Anna von SoLocal Energy

Anna macht wie Anne die Planung der Anlagen von A-Z und steht mit euch auf dem Dach!

Du kannst sie direkt erreichen unter:
anna.schilling@solocal-energy.de
0561 4739169-4

Kerstin von SoLocal Energy

Kerstin kümmert sich im Hintergrund darum, dass der organisatorische und finanzielle Part läuft. Bei den Baustellen ist sie auch gern dabei und leitet an.

Du kannst sie direkt erreichen unter:
kerstin.lopau@solocal-energy.de
0561 4739169-2

Arvid von SoLocal Energy

Arvid unterstützt bei den Solarbau-Projekten und freut sich, auch größere Anlagen mitzubauen.

Du kannst ihn direkt erreichen unter:
arvid.jasper@solocal-energy.de
0561 4739169-3

Unsere Antworten auf Eure Fragen!

Wir erweitern die Frage- und Antwortsammlung laufend. Melde dich gerne bei uns, wenn eine Deiner Fragen unbeantwortet bleibt oder schau ins mit von uns verfasste Handbuch zum Gemeinschaftlichen Selbstbau.

Zum Gemeinschaftlichen Solarbau

Wie viele Selbstbauer*innen braucht es für unsere Anlage?

Das kommt sehr auf die Größe des Daches an. Für größere Dächer sind ca. 8 bis 10 Helfende meist eine ganz gute Anzahl. Denn wir wollen ja schließlich alle hoch motiviert Hand anlegen für die Energiewende! 🙂 Die Details klären wir dann mit Euch im Laufe des Prozesses.

Wer kann alles mitmachen?

Alle, die körperlich einigermaßen fit sind. Aber auch wenn das nicht zutrifft: Auch Kuchen backen, Logistik, Orga etc. können übernommen werden und sind ebenso essentielle Aufgaben beim Selbstbau! Uns ist wichtig, dass der Gemeinschaftliche Solarbau ein inklusiver Lernort ist, an dem sich alle wohl fühlen, unabhängig von ihren Möglichkeiten und Vorkenntnissen.

Bei Schulprojekten können Schüler*innen ab ca. 15 Jahren mitmachen.

Muss ich was bestimmtes können, um zu helfen?

Nein, nur begeisterungsfähig sein! Eine Prise Lust an Kommunikation kann auch nicht schaden, denn schließlich bildet Ihr auf dem Dach eine Gruppe, die zusammen was wuppen will. Für den Rest leiten wir Euch an! Wenn Ihr schon Vorkenntnisse habt, ist das natürlich auch super, dann könnt Ihr etwas eigenständiger arbeiten.

Was ist der Unterschied zur Kasseler Energiegenossenschaft?

Wir fühlen uns eng verbunden mit der Energiegenossenschaft Bürger Energie Kassel & Söhre eG und unterstützen ihre Arbeit voll. Gleichzeitig möchten wir ein ergänzendes Angebot schaffen für Menschen, die selbst Hand anlegen und nicht nur Geld anlegen wollen. Deswegen organisieren wir den Gemeinschaftlichen Solarbau.

Die Kasseler Energiegenossenschaft finanziert und betreibt Solarstromanlagen. Für den Bau der Anlagen beauftragen sie Solarfirmen.

Langfristig finden wir es aber auch sinnvoller, wenn die Energieanlagen in der Hand von Gemeinschaften, also z.B. Genossenschaften, sind und nicht im Besitz von Privatpersonen, um möglichst vielen Menschen, unabhängig von individuellen Voraussetzungen und Ressourcen, eine Teilhabe an einer nachhaltigen Energieversorgung zu ermöglichen. Deswegen basteln wir schon seit einiger Zeit mit unseren Kooperationspartner*innen an der Idee des „SolarCommons“ herum. Bei Interesse meldet euch bei Kerstin.

Habt ihr euch das Konzept ausgedacht?

Jein. Der Ursprungsgedanke kommt aus der Schweiz, wo der Solarselbstbau schon seit einigen Jahren sehr erfolgreich gemacht wird und auch ein Handbuch entwickelt wurde. Die Schweizer*innen organisieren sich dazu in Genossenschaften, was dort viel einfacher geht als in Deutschland. Für unseren Kontext haben wir die Ideen weiter gesponnen und an unsere Ideale und die rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst. Dazu sind wir im engen Austausch mit anderen Selbstbau-Initiativen in ganz Deutschland, allen voran mit unseren Freund*innen vom Bremer SolidarStrom. Auch für den deutschen Kontext wurde ein Handbuch geschrieben, an dem auch wir mitgewirkt haben und das frei verfügbar ist. Außerdem gibt es eine bundesweite Plattform mit einem Verzeichnis der Selbstbau-Initiativen in Deutschland: https://selbstbau.solar/karte/

Welche Dächer passen zum Gemeinschaftlichen Solarbau?

Wir haben hier ein paar Kriterien aufgestellt, damit die Projekte gut durchführbar sind mit Euch Laien:

  • innerhalb Kassels oder 20 km Umkreis
  • Dachneigung max. 30°
  • min. 10 kWp installierte Leistung, also min. ca. 50m² Dachfläche

Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, ob Euer Dach da reinpasst, meldet Euch auf jeden Fall gerne bei uns, dann schauen wir gemeinsam!

Technisches

Wieviel Solar passt auf unser Dach?

Das kommt vor allem auf die Größe Eures Daches an und eventuelle Aufbauten, wie Schornsteine, Gauben…

Ein Standardmodul hat die Maße von 1m x 1,70m. Wenn Ihr Eure Dachfläche kennt, könnt Ihr also schon grob abschätzen, wieviele Module drauf passen. Die meisten Module haben eine Leistung zwischen 350 und 380W, sodass Ihr dann auch ungefähr ausrechnen könnt, welche Gesamtleistung drauf passt.

Grob lässt sich sagen, dass es für 1 kWp (also Spitzenleistung unter optimalen Einstrahlungsbedingungen) 5 m² Dach braucht. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass auf 1 m² ca. 0,2 kWp oder 200 Wp passen.

Wieviel Strom Ihr damit aufs Jahr gerechnet erzeugt, könnt Ihr mit der folgenden Faustformel bestimmen: In unseren Breitengraden erzeugt 1 kWp installierte Solarleistung ca. 1.000 kWh Strom.

Daran erkennst Du auch den Unterschied zwischen Leistung und Energie: Wenn Solarmodule mit 1 kWp (also ca. 3 Module) über ein Jahr ca. 1.000h unter Optimalbedingungen (oder 2.000h unter mittelguten Bedingungen) beschienen wird, resultiert daraus eine Strommenge (= Energie) von 1.000 kWh. Energie ist also Leistung mal Zeit.

Ein anderes Beispiel: Dein Laptop hat eine Anschlussleistung von 60W. Solange Du ihn nicht benutzt, verbrauchst Du keinen Strom (0 Zeit -> 0 kWh Energie). Wenn Du ihn zwei Stunden (2h) benutzt, dann verbrauchst Du 60W*2h= 120Wh.

Was passiert eigentlich mit unserem selbst erzeugten Strom?

Das kommt auf Euer Betreibermodell an. Es gibt die Varianten Eigenverbrauch, Volleinspeisung oder auch Mieterstrom.

Beim Eigenverbrauch können grundsätzlich drei Fälle auftreten:

  1. Ihr verbraucht mehr Strom, als gerade von Eurer Solaranlage erzeugt wird. Dann verbraucht Ihr zuerst komplett Euren Solarstrom und den Rest bezieht Ihr aus dem Netz. Dafür bezahlt Ihr den ganz normalen Stromtarif, aber insgesamt natürlich viel weniger, als ohne Solaranlage!
  2. Ihr verbraucht genauso viel Strom, wie Eure Anlage gerade produziert – bingo! Ihr speist nichts ein und bezieht auch nichts aus dem Netz. Dieser Zustand dauert meistens aber nicht lange an, weil ja sowohl Euer Stromverbrauch, als auch die Solarstromproduktion sich am Tag häufig ändern.
  3. Die Leistung Eurer Solaranlage ist so groß, dass sie mehr Strom erzeugt, als Ihr gerade verbraucht (kann auch passieren, wenn Ihr gerade nicht so viel verbraucht, was natürlich auch gut ist!). Dann speist Ihr die Überschüsse ins Netz ein und bekommt dafür Einspeisevergütung nach EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz). Euer Solarstrom wird dann faktisch an die Nachbar*innen geliefert und verdrängt ggf. fossile Kraftwerke aus dem Netz. Deswegen leistet Ihr auch in diesem Fall einen Beitrag zur deutschlandweiten Energiewende!
Ab welchem Stromverbrauch macht eine PV-Anlage Sinn?

Wir sagen: Immer. Denn ob Ihr in Eurem Gebäude viel Strom verbraucht oder nicht: Allein durch den Konsum von Dingen des täglichen Bedarfs, ein Brot vom Bäcker, die Nutzung der Ampel oder die Fahrt mit der Straßenbahn: Ihr braucht Strom. Und damit seid Ihr insgesamt bei viel mehr Stromverbrauch, als die Anlage auf Eurem Dach erzeugen könnte. Daher wollen wir die Dächer vollmachen!

So leisten wir und Ihr einen gesellschaftlichen Beitrag zur Energiewende und somit zur Eindämmung der Klimakrise.

Wieviel von dem Solarstrom werden wir selbst verbrauchen?

Die Eigenverbrauchsquote besagt, wieviel des produzierten Stroms Ihr in Eurem Gebäude verbrauchst.

Auch hier eine ingenieurinnenmäßige Lieblingsantwort: Es kommt darauf an…

Ganz grob liegen die Werte häufig zwischen 20 und 50% für Einfamilienhäuser – aber wirklich nur gaaaanz grob!

Ihr könnt aber auch schon mal eine eigene Abschätzung machen, z.B. mit dem sehr benutzerfreundlichen Sunny Design.

Was ist mit einem Batteriespeicher?

Wir wollen aktuell unseren Fokus auf Solarstromanlagen setzen und bieten Speicher nur in Einzelfällen an.

Warum? Wir sind Ingenieur*innen, aber wir sind Neulinge im Elektrohandwerk. Erstmal möchten wir unsere Kenntnisse im Anlagenbau ausbauen.

Außerdem: Aktuell sparen Speicher nicht wirklich Geld. Klar, auch hier kommt es auf den Einzelfall an – aber üblicherweise kostet Strom aus dem Speicher genauso viel wie Netzstrom. Speicher werden aktuell nicht für die Beschleunigung der gesamten Energiewende, sondern nur zur Maximierung des individuellen Eigenverbrauchs genutzt, das finden wir etwas egoistisch. Ideal wären ein ökologischer und menschenrechtlicher Faktor: Aktuell enthalten Batteriespeicher Lithium. Die Bereitstellung des Materials ist dadurch nicht unproblematisch.

Wer sich mehr einarbeiten will, hier zwei Artikel: Zum Lithium-Abbau in Südamerika und zur Frage „Sind Solarstromspeicher wirklich Klimaschützer?

Können wir autark werden mit einer Solaranlage?

Der Autarkiegrad besagt, wieviel Prozent des Stroms, den ich verbrauche, von meiner eigenen Produktion (in unserem Fall von der Solaranlage) stammt.

Die Antwort: Nein, Ihr könnt nicht so ohne Weiteres autark werden mit einer Solaranlage. Das ist sehr aufwendig und es sollte auch nicht Euer Ziel sein. Mit sogenannten autarken Lösungen lässt sich zeitweise ein Teil des Strombedarfs ersetzen. Wenn der Strom längere Zeit ausfallen würde, kämen noch ganz andere Probleme auf Euch zu. Z.B. gibt es kein Wasser mehr und kein Telefon.

Die Nutzung des Netzes ist außerdem wirtschaftlich sinnvoll. Ihr könnt jedoch bei uns lernen, wie Gemeinschaften funktionieren. Dieses Wissen wird im Krisenfall wahrscheinlich deutlich nützlicher, als Strom.

Woher bezieht ihr euer Material?

Unsere Solarmodule beziehen wir von Heckert Solar aus Chemnitzer Fertigung. Uns ist es sehr wichtig, Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit auf allen Ebenen zu leben, dazu gehört auch der Bezug unserer Materialien. Es gibt sehr problematische Verhältnisse in der chinesischen Solarindustrie (mehr zur Zwangsarbeit in der Region der Uigur*innen hier) und es ist kaum möglich, sich der Produktion zu entziehen, da sehr viel Wertschöpfung unter intransparenten Bedingungen in China stattfindet. Mit Heckert Solar haben wir eine Entscheidung getroffen, bei der nicht alles perfekt ist, aber die wir erst einmal vertreten können. Unsere Kolleg*innen vom Bremer SolidarStrom haben eine Aufstellung zu Materialien gemacht, die wir mit euch teilen wollen.

Noch ein Wort zum Recycling: Photovoltaik-Module halten in der Regel mindestens 25 Jahre – die allermeisten Pionier-Anlagen aus den 90er-Jahren sind also noch in Betrieb. Insofern gibt es aufgrund der bislang äußerst geringen Mengen erst ein groß angelegtes Recycling-Angebot für Photovoltaik-Anlagen (www.pvcycle.de). Weitere sind aber bereits in der Planung und Vorbereitung.

Aus unserer Sicht braucht es ein umfassendes Lieferkettengesetz, sodass wir guten Gewissens sagen könnten: Solarenergie ist sauber!

Können PV-Module recycelt werden?

Zunächst ist festzuhalten, dass PV-Module zum Ende ihrer Lebensdauer (20-30 Jahre) genauso wie andere Elektrogeräte vom Hersteller kostenfrei zurückgenommen werden müssen.

Aktuell werden bereits 90 % der Module recycelt: Die Kabel und die enthaltenen Metalle, der Aluminiumrahmen und das Glas.

In den Modulen befindet sich außerdem Silizium und geringe Mengen anderer Metalle (u.a. Silber). Sobald mehr PV-Module außer Betrieb gehen werden, ist auch von einem Recycling dieser Materialien auszugehen. Mehr Hintergründe könnt Ihr hier nachlesen.

Auf teure und teilweise giftige Elemente wie Tellur, Gallium, sowie Indium und Selen verzichten mittlerweile fast alle Hersteller von PV-Modulen. SoLocal Energy bietet solche Module nicht an.

Welche Infos braucht ihr von mir für die Planung?

Um grob und einigermaßen zuverlässig abschätzen zu können, wie Eure Solaranlage aussehen wird, brauchen wir folgende Infos/Fotos von Euch:

Rund um die Baustelle

Wie lange dauert so eine Baustelle ungefähr?

Das kommt sehr auf die Größe des Daches und der PV-Anlage an. Für größere Dächer kann man ca. 1 Woche planen, für kleinere Dächer reichen auch ca. 3 Tage.

Was sollte für die Baustelle vorhanden sein?

Wir kümmern uns um das meiste.

Es ist toll, wenn Ihr Platz schaffen könnt vor Ort, damit wir die Materiallieferung direkt zu euch schicken lassen können.

Ansonsten etwas Infrastruktur: Ein Raum, in dem wir uns ausruhen können (vor Kälte/Wärme/Regen geschützt) sowie Verpflegung für die Helfenden.

Wie läuft der Bau unserer Anlage genau ab?

Auf dem Dach muss erst die Unterkonstruktion befestigt werden: Dachhaken montieren, Ziegel bearbeiten, Schienen befestigen, bzw. Schienen verlegen für Flachdach-Systeme. Danach werden die Module auf die Schienen gelegt, festgeschraubt und direkt verkabelt.

Parallel können die Leitungen im Haus verlegt werden und die notwendige Technik (Wechselrichter, DC-Überspannungsschutz, Arbeiten am Zählerkasten) installiert werden.

Neben der technischen Sorgfalt ist uns auch ein angenehmes Miteinander auf der Baustelle wichtig. Dazu machen wir morgens und mittags kleine Arbeitsbesprechungen mit allen. Unser Ziel ist, dass sich alle wohlfühlen und etwas lernen können. Insbesondere für FLINTA*-Personen wollen wir einen Raum schaffen, in dem wir uns ausprobieren und Neues lernen können. Das bedeutet, dass nicht die Schnelligkeit („wer kann’s am besten und schnellsten“/“ich mach das kurz selbst“…) im Vordergrund steht, sondern dass wir gemeinsam auf die Aufgabenverteilung schauen und uns Zeit nehmen zum Wissen teilen.

Ist das nicht gefährlich auf dem Dach beim Solarselbstbau?

Vorweggenommen: Arbeiten auf Dächern ist nicht ohne Risiko und erfordert besondere Aufmerksamkeit. Bis heute ist nach unserer Information aber noch kein schwerwiegender Unfall im organisierten PV-Selbstbau passiert. Wir tun natürlich alles, damit das so bleibt. Wir befolgen alle Vorschriften der Berufsgenossenschaft und achten beim Bau besonders auf Sicherheit. Für Sicherheit auf der Baustelle kannst du aber auch selbst einen großen Beitrag leisten: durch umsichtigen Umgang mit Bauteilen, fachgerechte Verwendung von Werkzeug, Ordnung (keine Stolperfallen!), Vermeidung von Hektik und indem Ihr Euch an unsere Anweisungen haltet.

Ihr werdet keine Arbeiten an der Elektroinstallation vornehmen – das ist unser Job, ausgenommen Ihr seid eine Elektrofachkraft.

Ich trau mich nicht aufs Dach, kann ich auch anders helfen?

Ja! Andere Aufgaben sind z.B.: Kabelkanäle bauen, Wechselrichter anschrauben, Leitungen verlegen (keine Leitungen anschließen, dass machen wir). Es gibt genug zu tun 😊

Vielleicht möchtest Du den Gemeinschaftlichen Solarbau auch als sicheren Lernort verstehen, Dich ausprobieren und Deine Grenzen auszutesten. Vielleicht magst Du Dich vorsichtig rauftrauen in Begleitung – wir müssen uns nicht beeilen! Auch für solche Erfahrungen soll Zeit & Raum sein! Wir schauen gemeinsam, was es braucht, dass die Bauzeit für alle angenehm wird.

Finanzielles

Entstehen zusätzliche Kosten durch die Selbstbaustelle?

Eigentlich nicht. Allerdings benötigen wir für die Installation ein Gerüst, das wir extern einkaufen. Steht aber ohnehin auf dem Angebot. Es kommen also keine Kosten dazu, von denen Ihr vorher nichts wusstet.

Wie groß muss eine Solaranlage sein, damit sie sich lohnt?

Auch dieser Punkt hängt sehr vom Einzelfall ab, also von der Höhe Eures Stromverbrauchs und wann Ihr Euren Strom verbraucht. Unser Fokus ist allerdings nicht rein der wirtschaftliche Nutzen einer Solaranlage, sondern vor allem der gesellschaftliche! Deswegen empfehlen wir: Macht die Dächer voll! Denn wir brauchen so schnell wie möglich so viel Solaranlagen und andere Erneuerbare Energieformen wie möglich, um um die Klimakrise wirksam zu begrenzen.

Rechtliches

Wie sind wir versichert?

Wir schließen für Euch Mitbauer*innen eine sogenannte Bauhelfer*innen-Unfallversicherung ab. Damit diese greift, müssen wir dokumentieren, dass wir Euch eine Sicherheitseinweisung gegeben haben.

Für Schäden gegenüber Dritten (also zum Beispiel auf dem Dach), die wir oder Ihr verursachen, greift unsere Betriebs-Haftpflichtversicherung.

Trotzdem ist es (generell) ratsam eine Privat-Haftpflichtversicherung zu haben, für alle kleinen Malheurs, die so im Leben ohne böse Absicht passieren können.

Wo müssen wir unsere Anlage anmelden?

Nach der Inbetriebnahme müsst Ihr die Anlage im Marktstammdatenregister eintragen. Das ist ein Register der Bundesnetzagentur für Erzeugungsanlagen. Wir übernehmen das aber auch gerne. Die Anmeldung der Anlage beim Netzbetreiber übernehmen wir oder ein Partner von uns.

Kurz gesagt: Ihr müsst die Anlage nicht selbst anmelden.

Wie versteuere ich meine Anlage am besten?

Als Installationbetrieb dürfen wir zu diesem Thema nicht beraten, aber wir leiten Euch gerne Informationen hierzu weiter.

Wenn Ihr eine einfache erste Information sucht, ist diese Seite der Verbraucherzentrale eine gute Quelle. Oder ihr fragt eine*n Steuerberater*in!

Zusammen für die Energiewende!
Nach oben