Große Dach-Solaranlagen gemeinsam selbst bauen

Gemeinsam richtig viel Erneuerbare Energie produzieren – und selbst bei der Installation teilhaben? Wir zeigen, dass das geht. Wir ermöglichen Euch, in Eurer Gemeinschaft und mit unserer Unterstützung, Eure Photovoltaikanlage selbst zu bauen! 

Energiewende

Wie funktioniert das?

Erstaunlich viel einer Solaranlage lässt sich nämlich problemlos ohne spezielle Vorkenntnisse installieren – natürlich mit fachkundiger Unterstützung durch uns und anschließender Abnahme durch eine*n Elektromeister*in. Und nach wenigen Tagen auf dem Dach seid Ihr schon halbe Solarexpert*innen! Mit uns bekommt Ihr von Planung und sozial-ökologischer Materialbeschaffung über Baustelleneinrichtung und Bauleitung bis hin zur Inbetriebnahme alles aus einer Hand!

Darum kümmern wir uns:

  • Planung & Materialbeschaffung
  • Baustelleneinrichtung
  • Anleitung & Sicherheit
  • Elektroarbeiten & Inbetriebnahme
Zwei Hände schlagen vor einem Werkzeugset ein - Symbol der Selbstbaugemeinschaft

Da seid ihr dabei:

  • Montage der Unterkonstruktion
  • Montage der PV-Module
  • (Spannungsfreies) Verlegen von Leitungen
  • ggf. Logistik

…zusammen schaffen wir das!

Für wen ist der Gemeinschaftliche Solarbau?

  • Schulgemeinschaft
  • Soziale Einrichtung
  • Wohnungseigentümer*innengemeinschaft
  • Verein
  • etc.

Ihr seid schon ein Team und wir versorgen euch mit dem nötigen Wissen, um eine spannende Baustellen-Zeit zu verbringen, in der sich für alle die richtige Aufgabe findet. Wichtig dabei ist, dass der Solarbau sicher & versichert abläuft – wir sorgen mit unserer Erfahrung, aber auch mit entsprechenden Versicherungen und Vorkehrungen vor Ort für die Arbeitssicherheit. Wir wollen einen bestärkenden Lernraum für alle Mitbauer*innen schaffen.

Warum Gemeinschaftlicher Solarbau?

Die Energiewende in die eigenen Hände zu nehmen, dafür gibt es viele Gründe. Selbst Hand mitanlegen macht Spaß, bringt Erfolgserlebnisse mit sich und stärkt so die Gemeinschaft. Gleichzeitig wollen wir langfristig mehr Menschen, ob Jung oder Alt, für das Klimahandwerk begeistern, denn wir haben ja noch viel Arbeit vor uns, bis Deutschland klimaneutral ist. Für uns ist der Gemeinschaftliche Solarbau auch ein Stück Energiedemokratie – Ihr als Mitbauer*innen lernt die Funktionsweise kennen und könnt als Multplikator*innen andere Menschen für die Solarwende begeistern!

Bisherige Projekte:

kWp installierte Solarleistung
0
Mitbauer*innen
0

Herderschule: 55kWp

Im Rahmen der Projektwoche der Herderschule installierten wir zusammen mit den Schüler*innen eine 55 kWp Solaranlage.

Jugendburg Ludwigstein: 85 kWp

Unsere bisher größte Anlage: 85 kWp auf dem Enno-Narten-Neubau der Jugendburg Ludwigstein, gut zwei Wochen Bauzeit, viele helfende Hände und jede Menge Spaß. Ausführlicher Bericht hier.

Feuerwehr Wolfsanger: 19,2 kWp

Ein besonderes Projekt: Zusammen mit Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr installierten wir bifaziale Module mit insgesamt 19,2 kWp.

Kulturzentrum Sandershaus: 44 kWp

Eine Solarbaustelle aus der Luft: Das Sandershaus betreibt dank vieler Helfer*innen eine 44 kWp Solaranlage! Ausführlicher Bericht hier.

Kinder- und Jugendcircus Rambazotti: 30 kWp

Im Rahmen des SolarCamps 2023 haben wir mit Jugendlichen recyclete Module auf dem Dach des Circus installiert.  Ausführlicher Bericht hier.

Stimmen von Selbstbauer*innen

Großartiges Gefühl, nach 4 Tagen intensiver Arbeit eine eigene PV-Anlage auf dem Dach zu haben!
Vielen, vielen Dank an alle SoLocal-Expert*innen und alle, die mitgeholfen haben!!!

Holger
Hausbesitzer

Unsere Aufgabe ist es die Welt mindestens so hinterlassen, wie wir sie bekommen habe. Meine ehrenamtliche Unterstützung beim Selbstbau schenkt mir Sinn für meinen Alltag.

Ahmad Rabi
Mitbauer, Bauingenieur in dualer Ausbildung

Unsere Anlage läuft super und es macht total Spaß, zu beobachten, wie viel sie produziert und unsere Stromnutzung darauf anzupassen!

Lea
Selbstbau auf ihrem sanierten Dach

Das Team

Anne von SoLocal Energy

Anne ist PV-Planerin und hat den Hut auf für die Inbetriebnahme der PV-Anlagen – so sorgt sie dafür, dass unten im Keller und oben auf dem Dach alles glatt läuft!

Du kannst sie direkt erreichen unter:
anne.wiehr@solocal-energy.de
0561 4739169-5

Anna von SoLocal Energy

Anna macht wie Anne die Planung der Anlagen von A-Z und steht mit euch auf dem Dach!

Du kannst sie direkt erreichen unter:
anna.schilling@solocal-energy.de
0561 4739169-4

Arvid von SoLocal Energy

Arvid unterstützt bei den Solarbau-Projekten und freut sich, auch größere Anlagen mitzubauen.

Du kannst ihn direkt erreichen unter:
arvid.jasper@solocal-energy.de
0561 4739169-3

Portraet-Jan

Jan unterstützt bei den Solarbau-Projekten in der Planung und Bauleitung

Du kannst ihn direkt erreichen unter:
jan.mast@solocal-energy.de
und vormittags unter 0561 / 4739 169-6

Kerstin von SoLocal Energy

Kerstin kümmert sich im Hintergrund darum, dass der organisatorische und finanzielle Part läuft. Bei den Baustellen ist sie auch gern dabei und leitet an.

Du kannst sie direkt erreichen unter:
kerstin.lopau@solocal-energy.de
0561 4739169-2

Unsere Antworten auf Eure Fragen!

Wir erweitern die Frage- und Antwortsammlung laufend. Melde dich gerne bei uns, wenn eine Deiner Fragen unbeantwortet bleibt oder schau ins mit von uns verfasste Handbuch zum Gemeinschaftlichen Selbstbau.

Zum Gemeinschaftlichen Solarbau

Könnt ihr mir eine PV-Anlage auf mein privates Dach bauen?

Wir sind kein klassisches Photovoltaik-Installateursunternehmen, sondern bauen immer gemeinsam mit bestehenden Gruppen oder Gemeinschaften deren Anlage vor Ort. Ihr könnt euch sehr gerne melden, wenn ihr Lust auf ein Gemeinschaftsbau-Projekt habt, gemeinsam Energiewende mit anpacken wollt und Lust habt, Solarbau zu lernen!

Wer kann alles mitmachen?

Alle, die körperlich einigermaßen fit sind. Aber auch wenn das nicht zutrifft: Auch Verpflegung, Logistik, Orga etc. können übernommen werden und sind ebenso essentielle Aufgaben beim Gemeinschaftlichen Solarbau! Auch Höhenangst ist kein Ausschlussgrund, da es meistens Aufgaben auf dem Boden gibt. Uns ist wichtig, dass der Gemeinschaftliche Solarbau ein inklusiver Lernort ist, an dem sich alle wohl fühlen, unabhängig von ihren Möglichkeiten und Vorkenntnissen.

Bei Schulprojekten können Schüler*innen ab ca. 15 Jahren mitmachen.

Muss ich was bestimmtes können, um zu helfen?

Nein, nur begeisterungsfähig sein! Eine Prise Lust an Kommunikation kann auch nicht schaden, denn schließlich bildet ihr auf dem Dach eine Gruppe, die zusammen was wuppen will. Für den Rest leiten wir Euch an! Wenn Ihr schon Vorkenntnisse habt, ist das natürlich auch super, dann könnt Ihr etwas eigenständiger arbeiten.

Was ist der Unterschied zur Kasseler Energiegenossenschaft?

Wir fühlen uns eng verbunden mit der Energiegenossenschaft Bürger Energie Kassel & Söhre eG und unterstützen ihre Arbeit voll. Gleichzeitig möchten wir ein ergänzendes Angebot schaffen für Menschen, die selbst Hand anlegen und nicht nur Geld anlegen wollen. Deswegen organisieren wir den Gemeinschaftlichen Solarbau.

Die Kasseler Energiegenossenschaft finanziert und betreibt Solarstromanlagen. Für den Bau der Anlagen beauftragen sie Solarfirmen.

Langfristig finden wir es aber auch sinnvoller, wenn die Energieanlagen in der Hand von Gemeinschaften, also z.B. Genossenschaften, sind und nicht im Besitz von Privatpersonen, um möglichst vielen Menschen, unabhängig von individuellen Voraussetzungen und Ressourcen, eine Teilhabe an einer nachhaltigen Energieversorgung zu ermöglichen. Deswegen basteln wir schon seit einiger Zeit mit unseren Kooperationspartner*innen an der Idee des „SolarCommons“ herum. Bei Interesse meldet euch bei Kerstin.

Welche Dächer passen zum Gemeinschaftlichen Solarbau?

Wir haben hier ein paar Kriterien aufgestellt, damit die Projekte gut durchführbar sind mit Euch Laien:

  • innerhalb Kassels oder 20 km Umkreis
  • Dachneigung max. 30°
  • min. 10 kWp installierte Leistung, also min. ca. 50m² Dachfläche

Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, ob Euer Dach da reinpasst, meldet Euch auf jeden Fall gerne bei uns, dann schauen wir gemeinsam!

Technisches

Wieviel Solar passt auf unser Dach?

Das kommt vor allem auf die Größe eures Daches an, auf sogenannte Störobjekte (wie z.B. Schornsteine, Gauben, Antennen oder Abflussrohre) und die Art des Daches (Schrägdach oder Flachdach).

Ein Standardmodul hat die Maße von etwa 1,1m x 1,70m und eine Leistung um die 400W.

Grob lässt sich für ein Schrägdach sagen, dass es für 1 kWp (also Spitzenleistung unter optimalen Einstrahlungsbedingungen) 5 m² Dach braucht. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass auf 1 m² ca. 0,2 kWp oder 200 Wp passen.

Wieviel Strom ihr damit aufs Jahr gerechnet erzeugt, könnt ihr mit der folgenden Faustformel bestimmen: In unseren Breitengraden erzeugt 1 kWp installierte Solarleistung ca. 1.000 kWh Strom.

Was passiert eigentlich mit unserem selbst erzeugten Strom?

Das kommt auf euer Betreibermodell an. Es gibt die Varianten Eigenverbrauch, Volleinspeisung, Mieterstrom oder die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung.

Beim Eigenverbrauch können grundsätzlich drei Fälle auftreten:

  1. Ihr verbraucht mehr Strom, als gerade von eurer Solaranlage erzeugt wird. Dann verbraucht Ihr zuerst komplett euren Solarstrom und den Rest bezieht ihr aus dem Netz. Dafür bezahlt ihr den ganz normalen Stromtarif, aber insgesamt natürlich viel weniger, als ohne Solaranlage!
  2. Ihr verbraucht genauso viel Strom, wie Eure Anlage gerade produziert – bingo! Ihr speist nichts ein und bezieht auch nichts aus dem Netz. Dieser Zustand dauert meistens aber nicht lange an, weil ja sowohl euer Stromverbrauch, als auch die Solarstromproduktion sich am Tag häufig ändern.
  3. Die Leistung eurer Solaranlage ist so groß, dass sie mehr Strom erzeugt, als ihr gerade verbraucht (kann auch passieren, wenn ihr gerade nicht so viel verbraucht, was natürlich auch gut ist!). Dann speist ihr die Überschüsse ins Netz ein und bekommt dafür Einspeisevergütung nach EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz). Euer Solarstrom wird dann faktisch an die Nachbar*innen geliefert und verdrängt ggf. fossile Kraftwerke aus dem Netz. Deswegen leistet ihr auch in diesem Fall einen Beitrag zur deutschlandweiten Energiewende!
Ab welchem Stromverbrauch macht eine PV-Anlage Sinn?

Wir sagen: Immer. Denn ob ihr in Eurem Gebäude viel Strom verbraucht oder nicht: Allein durch den Konsum von Dingen des täglichen Bedarfs, ein Brot vom Bäcker, die Nutzung der Ampel oder die Fahrt mit der Straßenbahn: ihr braucht Strom. Und damit seid ihr insgesamt bei viel mehr Stromverbrauch, als die Anlage auf eurem Dach erzeugen könnte. Daher wollen wir die Dächer vollmachen!

So leisten wir und ihr einen gesellschaftlichen Beitrag zur Energiewende und somit zur Eindämmung der Klimakrise.

Wieviel von dem Solarstrom werden wir selbst verbrauchen?

Die Eigenverbrauchsquote besagt, wieviel des produzierten Stroms ihr in Eurem Gebäude verbraucht.

Auch hier eine ingenieurinnenmäßige Lieblingsantwort: Es kommt darauf an…

Ganz grob liegen die Werte häufig zwischen 20 und 50% für Einfamilienhäuser – aber wirklich nur gaaaanz grob!

Ihr könnt aber auch schon mal eine eigene Abschätzung machen, z.B. mit dem sehr benutzerfreundlichen Sunny Design.

Was ist mit einem Batteriespeicher?

Batteriespeicher in privaten Kellern erhöhen den Eigenverbrauch. Das passiert aber nicht auf netzdienliche Weise, sodass die Netze dadurch nicht wirklich kleiner ausgelegt werden können. Außerdem spart ein Batteriespeicher durch das Verschieben der Stromeinspeisung zwar auch etwas CO2 ein, aber oft reicht das nicht einmal, um die Produktion der Batterie zu kompensieren. Das heißt, die Speicher werden in der Regel rein aus wirtschaftlichen Gründen in den Keller gebaut, dabei ist ist der Strom aus dem Speicher durch die hohen Anschaffungskosten oft kaum günstiger als Netzstrom, auch wenn es hier natürlich stark auf den Einzelfall ankommt.

Wir sind der Meinung, dass der hohe Einsatz von Ressourcen für private Batteriespeicher zwar unter Umständen wirtschaftlich sein kann – aber ökologisch und gesellschaftlich kaum einen Mehrwert bringt. Deshalb bauen wir die allermeisten Anlagen ohne Speicher ein, auch wenn wir natürlich an einem Speicher nochmal ordentlich verdienen könnten (was auch ein Grund ist, warum das so oft beworben wird). Natürlich sind Speicher aber in besonderen Fällen durchaus sinnvoll und wir sprechen bei Bedarf auch gerne mit euch darüber.

Wer sich tiefer einlesen will, hier sind noch zwei Artikel zum Thema: Zum Lithium-Abbau in Südamerika und zur Frage „Sind Solarstromspeicher wirklich Klimaschützer?

Woher bezieht ihr euer Material?

Unsere Solarmodule beziehen wir von Heckert Solar aus Chemnitzer Fertigung. Uns ist es sehr wichtig, Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit auf allen Ebenen zu leben, dazu gehört auch der Bezug unserer Materialien. Es gibt sehr problematische Verhältnisse in der chinesischen Solarindustrie (mehr zur Zwangsarbeit in der Region der Uigur*innen hier) und es ist kaum möglich, sich der Produktion zu entziehen, da sehr viel Wertschöpfung unter intransparenten Bedingungen in China stattfindet. Mit Heckert Solar haben wir eine Entscheidung getroffen, bei der nicht alles perfekt ist, aber die wir erst einmal vertreten können. Unsere Kolleg*innen vom Bremer SolidarStrom haben eine Aufstellung zu Materialien gemacht, die wir mit euch teilen wollen.

Unsere Wechselrichter kommen von SMA und die Unterkontruktion größtenteils von Wagner Solar, also ebenfalls aus der Region.

Aus unserer Sicht braucht es ein umfassendes Lieferkettengesetz, sodass wir guten Gewissens sagen könnten: Solarenergie ist sauber!

Können PV-Module recycelt werden?

Zunächst ist festzuhalten, dass PV-Module zum Ende ihrer Lebensdauer (20-30 Jahre) genauso wie andere Elektrogeräte vom Hersteller kostenfrei zurückgenommen werden müssen. Photovoltaik-Module halten in der Regel mindestens 25 Jahre – die allermeisten Pionier-Anlagen aus den 90er-Jahren sind also noch in Betrieb. Insofern gibt es aufgrund der bislang äußerst geringen Mengen erst ein groß angelegtes Recycling-Angebot für Photovoltaik-Anlagen (www.pvcycle.de). Weitere sind aber bereits in der Planung und Vorbereitung.

Aktuell wird bereits 90 % der Materialen der Module recycelt: Die Kabel und die enthaltenen Metalle, der Aluminiumrahmen und das Glas.

In den Modulen befindet sich außerdem Silizium und geringe Mengen anderer Metalle (u.a. Silber). Sobald mehr PV-Module außer Betrieb gehen werden, ist auch von einem Recycling dieser Materialien auszugehen. Mehr Hintergründe könnt Ihr hier nachlesen.

Auf teure und teilweise giftige Elemente wie Tellur, Gallium, sowie Indium und Selen verzichten mittlerweile fast alle Hersteller von PV-Modulen. SoLocal Energy bietet solche Module nicht an.

Rund um die Baustelle

Was sollte für die Baustelle vorhanden sein?

Wir kümmern uns um das allermeiste: die Planung, Materialbestellung, das Gerüst, das Werkzeug und auch Sicherheitsschuhe und -handschuhe.

Ein Raum, in dem wir Material und Werkzeug lagern können und uns ausruhen können, wäre super!

Wie läuft der Bau unserer Anlage genau ab?

Auf dem Dach muss erst die Unterkonstruktion befestigt werden. Bei einem Schrägdach werden dafür Dachhaken montiert, Ziegel bearbeitet und dann Schienen befestigt. Bei einen Flachdach wird die Unterkonstruktion zusammengebaut und dann ballastiert, sodass nichts im Dach verschraubt werden muss. Danach werden die Module auf die Schienen gelegt, festgeschraubt und direkt verkabelt.

Wir installieren auch den Wechselrichter und verkabeln die Module bis dorthin. Den elektrischen Anschluss übernimmt dann meistens ein Partner-Elektrobetrieb.

Neben der technischen Sorgfalt ist uns auch ein angenehmes Miteinander auf der Baustelle wichtig. Dazu machen wir morgens und mittags kleine Arbeitsbesprechungen mit allen. Unser Ziel ist, dass sich alle wohlfühlen und etwas lernen können. Insbesondere für FLINTA*-Personen wollen wir einen Raum schaffen, in dem wir uns ausprobieren und Neues lernen können. Das bedeutet, dass nicht die Schnelligkeit („wer kann’s am besten und schnellsten“/“ich mach das kurz selbst“…) im Vordergrund steht, sondern dass wir gemeinsam auf die Aufgabenverteilung schauen und uns Zeit nehmen zum Wissen teilen.

Ist das nicht gefährlich auf dem Dach beim Gemeinschaftlichen Solarbau?

Vorweggenommen: Arbeiten auf Dächern ist nicht ohne Risiko und erfordert besondere Aufmerksamkeit. Bis heute ist nach unserer Information aber noch kein schwerwiegender Unfall im organisierten PV-Selbstbau passiert. Wir tun natürlich alles, damit das so bleibt. Wir befolgen alle Vorschriften der Berufsgenossenschaft und achten beim Bau besonders auf Sicherheit. Dazu gehört eine ausführliche Sicherheitsunterweisung von uns bevor wir gemeinsam aufs Dach gehen, ein sicheres Gerüst und und angemessene Arbeitskleigung (wie z.B. Helme, Sicherheitsschuhe und -handschuhe).

Wir achten besonders darauf, dass nirgendwo gefährliche Berührungsspannungen auftreten und machen mit euch keine Arbeiten an der Elektroinstallation – das ist unser Job, ausgenommen ihr seid eine Elektrofachkraft.

Für Sicherheit auf der Baustelle könnt ihr aber auch selbst einen großen Beitrag leisten: durch umsichtigen Umgang mit Bauteilen, fachgerechter Verwendung von Werkzeug, Ordnung (keine Stolperfallen!), Vermeidung von Hektik und indem ihr euch an unsere Anweisungen hältst.

 

Ich trau mich nicht aufs Dach, kann ich auch anders helfen?

Ja! Andere Aufgaben sind z.B.: Unterkonstruktion zusammenbauen, Leitungen zuschneiden oder den Dachaufzug beladen. Es gibt genug zu tun 😊

Vielleicht möchtest du den Gemeinschaftlichen Solarbau auch als sicheren Lernort verstehen, dich ausprobieren und deine Grenzen auszutesten. Vielleicht magst du dich vorsichtig rauftrauen in Begleitung – wir müssen uns nicht beeilen! Auch für solche Erfahrungen soll Zeit & Raum sein! Wir schauen gemeinsam, was es braucht, dass die Bauzeit für alle angenehm wird.

Finanzielles

Wird die Solaranlage durch unsere Mithilfe günstiger?

Das lässt sich pauschal nur schwer sagen und hängt an der Größe der Anlage und den Gegebenheiten vor Ort. Uns ist es vor allem wichtig, dass ihr auf dem Dach viel lernt, unterschiedliche Arbeitsschritte kennenlernt und die Anlage am Ende gut versteht. Das kann am Ende schneller gehen als bei einem „klassischen Installateursbetrieb“, manchmal braucht es auch mehr Arbeitszeit. Außerdem legen wir besonderen Wert auf die Sicherheit auf der Baustelle und arbeiten nur einem BG-konformen Gerüst.

Wie groß sollte meine PV-Anlage sein, damit sie wirtschaftlich ist?

In den meisten Fällen lohnt es sich, wenn das Gerüst schon mal steht, möglichst viel PV aufs Dach zu bauen. Nach wie vielen Jahren sich die Anlage amortisiert und welche Anlagengröße wirtschaftlich optimal ist, hängt sehr vom Einzelfall ab, vom Dach, von der Höhe eures Stromverbrauchs und wann ihr euren Strom verbraucht. Unser Fokus ist allerdings nicht rein der wirtschaftliche Nutzen einer Solaranlage, sondern vor allem der gesellschaftliche! Deswegen empfehlen wir: Macht die Dächer voll! Denn wir brauchen so schnell wie möglich so viel Solaranlagen und andere Erneuerbare Energieformen wie möglich, um um die Klimakrise wirksam zu begrenzen.

Rechtliches

Wie sind wir versichert?

Welche Versicherung wann greift, kommt darauf an, ob wir mit Schulen, Vereinen oder Privatpersonen bauen.  Generell haben wir eine Betriebshaftpflicht-Versicherung und eine sogenannte Bauhelfer*innen-Unfallversicherung abgeschlossen. 

Bei schulischen Veranstaltungen sind Schülerinnen und Schüler über die Schule unfallversichert. Unsere Unfallversicherung kommt dann „on top“, da sie schon bei einem sogenannten Invaliditätsgrad von 1% Schadensersatz leistet. Das kann auch ein Schnitt in den Finger sein. Ob bei Schäden gegenüber Dritten (z.B. am Dach) die Haftpflichtversicherung der Schule oder unsere zahlt, hängt von den konkreten vertraglichen Vereinbarungen ab.

Beim Solarbau auf privaten Dächern kommt unsere Betriebhaftpflichtversicherung für von euch oder uns verursachte Schäden auf. Trotzdem ist es natürlich generell ratsam, eine Privat-Haftpflichtversicherung zu haben, für alle kleinen Malheurs, die so im Leben und ohne böse Absicht passieren können. Unfallversichert seid ihr über unsere Bauhelfer*innen-Unfallversicherung.

 

Wo müssen wir unsere Anlage anmelden?

Die Anmeldung der Anlage beim Netzbetreiber übernehmen wir oder ein Partner von uns. Nach der Inbetriebnahme müsst ihr die Anlage im Marktstammdatenregister eintragen. Das ist ein Register der Bundesnetzagentur für Erzeugungsanlagen. Dazu gibt es dann aber noch konkrete Infos und Unterstützung von uns bzw. unserem Partnerbetrieb.

Nicht in Kassel aber trotzdem Lust auf Selbstbau? Auf selbstbau.solar findest du eine bundesweite Übersicht mit Solarselbstbau-Gruppen.

Zusammen für die Energiewende!

Das Modell des Solarselbstbaus kommt aus der Schweiz, ist aber mittlerweile auch in Deutschland angekommen. Unser Modell ist daran angelehnt und stellt eine gemeinschaftliche Variante dar. Zum Selbstbau ist auch ein Handbuch entstanden, an dem wir mitgewirkt haben:

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