Erstes SolarCamp Kassel nur für Frauen und TINA*

Die Energiewende braucht mehr als nur Männer

Vom Montag 4. August bis zum 15. August lädt das Kasseler SolarCamp erstmals ausschließlich Frauen und TINA* (trans*, inter*, nicht-binäre & agender Personen) ein, in die Welt der Photovoltaik einzutauchen. Organisiert vom lokalen Photovoltaik-Kollektiv SoLocal Energy in Kooperation mit der cdw-Stiftung, der Stadt Kassel und der PBG des Landkreises Kassel, dem VDE Kassel, SMA und den lokalen Handwerksbetrieben ÖkoTronik und KAS, bietet das Camp praxisnahe Einblicke in das Klimahandwerk. Das SolarCamp soll insbesondere Frauen und Menschen mit diversen Geschlechtsidentitäten für die bislang männerdominierte Solarbranche begeistern und ihnen berufliche Perspektiven eröffnen.

Kristina Lenhardhat vor einem Jahr an einem SolarCamp teilgenommen und berichtet begeistert: „Mit meinem nur 1,63m großen Körper war ich mir unsicher, ob ich das Handwerk packen kann. Das SolarCamp schien mir die perfekte Gelegenheit, das auszuprobieren – mit Erfolg. Heute arbeite ich schon seit einem Jahr in der Solarmontage, inzwischen in meiner zweiten Anstellung. Die Baustellen verwalte ich selbst. Letzte Woche haben wir mit zwei Frauen eine große Anlage mit Steil- und Flachdachmontage montiert – meine Mitmonteurin habe ich ebenfalls im SolarCamp kennengelernt.“

„Wir wollen nicht nur Dächer mit Solaranlagen bestücken, sondern auch Vielfalt in der Solar-Branche fördern erklärt Anne Wiehr von SoLocal Energy. Thomas Flügge von der cdw-Stiftung ergänzt zur Motivation für das SolarCamp: „Es fehlen noch immer die Hände für die Wende. Wir benötigen viele Solaranlagen auf unseren Dächern, um die Energie der Sonne zu nutzen. Dieses Camp bringt beides zusammen.“

Weltweit sind zwar 40% der Angestellten in der Solarbranche weiblich. Anders sieht das in Deutschland aus, wenn auf den für die Energiewende so zentralen Elektro-Handwerksberuf geschaut wird: bislang sind statistisch 99% der deutschen Elektriker*innen männlich. In Zeiten von Fachkräftemangel könnte also über die Hälfte der Bevölkerung für diesen wichtigen Beruf begeistert werden.

In zwei intensiven Wochen lernen die Teilnehmenden des Kasseler SolarCamps in Theorie und Praxis alle nötigen Grundlagen rund um Photovoltaik, Elektrotechnik und Arbeitssicherheit. Vormittags wird Wissen vermittelt, nachmittags wird an Muster-Anlagen geschraubt. Außerdem ist Zeit zum Netzwerken und gegenseitigen Kennenlernen sowie für Freizeitaktivitäten am Abend und am Wochenende. In der zweiten Woche erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, für drei Tage auf realen Baustellen von regionalen Handwerksbetrieben mitzuarbeiten. Am Ende steht die Prüfung zur Photovoltaik-Hilfskraft.

Die Veranstaltung findet im Tagungshaus Niederkaufungen statt und bietet mit einer Teilnahmegebühr zwischen 150 und 350 € inkl. Vollverpflegung einen niedrigschwelligen Einstieg ins Klimahandwerk. Noch gibt es freie Plätze – weitere Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung zum SolarCamp Kassel finden sich unter solocal-energy.de/solarcamp

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